Schreibnacht-Gedanken: erlebte Rede

SChreibnachtgedanken1

Jedem von uns ist die Unterscheidung zwischen direkter und indirekter Rede geläufig. Schon in der Grundschule lernen wir, wie man
„Musst du jetzt schon gehen?“
in
Sie fragte sich, ob er jetzt schon gehen müsse.
umwandelt.
Soweit so gut. Wirklich faszinierend finde ich allerdings das Stilmittel der „erlebten Rede“, bei der man im Extremfall durch das Einfügen eines einzigen Adverbiales oder Adjektivs als Erzähler in seine Figur schlüpft.

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Du musst doch nur fabulieren: Vorurteile gegenüber der Phantastik

Schreibtisch

Es ist immer wieder witzig, welchen Vorurteilen man begegnet, wenn man sich als Autor:in im Bereich der Phantastik bewegt. 
Sätze wie

"Du musst doch nur fabulieren. Autor:innen, die sich beim Erzählen in der Realität bewegen, müssen viel mehr recherchieren."

oder 
"Das ist dann aber keine besonders hochwertige Literatur."

prägen überwiegend das Bild, das viele sich von Phantastikautor:innen machen.

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Teeweisheiten: Entspanntes Schreiben und Kreativität

Teeweisheiten 

„Ein entspannter Geist ist kreativ“, sagt der Yogi-Teemeister.

Tolle Idee, denke ich, also erst einmal entspannen, dann umso kreativer und effizienter schreiben.
Doch was ist eigentlich Entspannung?
„Ein Zustand körperlicher und geistiger Gelöstheit“, klärt mich das DTV-Lexikon auf.
Meine typische Schreibhaltung am Rechner ist leider alles andere als gelöst. Um ehrlich zu sein, lümmle ich ziemlich gebeugt über der Tastatur, habe das rückenschonende Sitzkeilkissen bereits nach einmaliger Anwendung vor Wochen in die Ecke gepfeffert und beschlossen, dass meine Wirbelsäule robust ist, dafür schreit der Schreibarm gerade wieder ziemlich laut „Aua“, weil ich aus alter Gewohnheit auf die Diktiersoftware verzichtet habe. Der Diktierdrache muss schließlich auch mal entspannen.
Geistig hänge ich in einer Szene fest, in der meine Hauptfigur eine wichtige Entscheidung treffen muss, die natürlich im Exposé schon feststeht, ich sollte sie also mal schubsen, dass sie auch in die gewünschte Richtung wandert. Sie ist aber genauso stur wie ich und wehrt sich ziemlich heftig, dummerweise mit stichhaltigen Einwänden. Das bringt mich selbst zum Zweifeln, um nicht zu sagen „Verzweifeln“ und das Exposé …, ach wer hält sich heute schon noch an Exposés?
Also erst einmal ab auf die Couch.

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Den Figuren mehr Tiefe verleihen

Das Zitat stammt aus meinem aktuellen Thrillerprojekt und beinhaltet eine wichtige Kernfrage: Wie gelingt es uns, unseren Figuren Leben einzuhauchen?

Ich habe euch mal ein paar Tipps zusammengestellt, die meine persönliche Meinung zum Thema "lebensnahe Figuren" widerspiegeln und natürlich sieht das jeder Autor anders, sehr gerne könnt ihr mir daher eure eigenen Gedanken in einem Kommentar hinterlassen.

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Be the reason someone smiles today

Be the reason someone smiles today

Es gibt Dutzend Dinge, die mir am Autorenleben gefallen. Ganz oben auf der Liste steht, anderen ein Lächeln zu entlocken.

Die Vorstellung, mit meinen Geschichten, andere Menschen zu bewegen, sie lachen, mitfiebern oder auch über die „böse“ Autorin schimpfen zu lassen, finde ich einfach faszinierend.
Besonders weil ich mich selbst so gerne von anderen Autoren in fremde Welten entführen lasse. Deswegen bin ich auch kein Gegner der sozialen Medien, weil man durch sie so wahnsinnig schnell Feedback erhält. Klar sind die sozialen Medien Segen und Fluch zugleich, weil man sicher mehr schreiben könnte in der Zeit, die man auf Instagram, Pinterest oder Facebook verbringt. Und jeder muss für sich selbst entscheiden, wieviel Zeit er diesen Plattformen täglich widmet. Aber ich mag den direkten Kontakt mit meinen Lesern einfach wahnsinnig gerne. Scheut euch also nicht, mich auch mal anzuschreiben, wenn euch eine Frage auf dem Herzen liegt.

 

Dieses Wochenende werde ich das Feedback, das ich von meinen Testlesern zu meinem Thrillerprojekt erhalten habe, einarbeiten. Da hat sich beispielsweise doch glatt der Tintenfisch in der Küche hinterher bei Tisch in den Thunfisch verwandelt. Schande über mein nachlässiges Autorenhaupt, das sich bei der Showdown-Szene wohl mehr auf die Dialoge als auf die Speisefolge konzentriert hat.

Bei uns ist es immer noch stürmisch. Die Gartenstühle sind über Nacht lebendig geworden und zum Grill gewandert, ich werde sie gleich nachher wieder einsammeln.  
Genießt euer Wochenende!

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Vom Leid, leiden zu lassen

Vom Leid, leiden zu lassen

Seit Tagen schleiche ich um sie herum:
Diese eine bestimmte Szene, in der ich meine lieb gewonnenen Figuren besonders leiden lassen muss.
Das fällt uns Schriftstellern meist gar nicht so leicht, wie ihr Leser denkt! Schlimmer noch: Oft merkt man gar nicht, wie sehr man sich davor drückt.  Ist ja nicht so, als ob man unproduktiv wäre. Man schreibt vor sich hin, erfindet noch diesen Dialog und jene schöne Beschreibung eines tollen Settings und ach, man sollte doch die Freunde auch noch mal einbauen, eine romantische Liebesszene oder ein Abendessen bei der unliebsamen Family?  
Zuckersüß wie diese Halloweentorte kommen die Gedanken daher.
Nein. Sollte man nicht. Das sind später dann genau die Lückenfüller vor dem Showdown, die vom Lektor rausgestrichen werden, weil sie langweilig sind, den Handlungsverlauf unnötig in die Länge ziehen und den Leser genervt das Buch weglegen lassen. Kennt ihr diese Momente auch?

Einen Roman schreiben bedeutet aber von Anfang an, die Figuren auf eine Reise zu schicken, sie Kämpfe, Prüfungen und Leid durchleben zu lassen, um ihre Entwicklung voran zu treiben. Ein Held ohne Leid ist kein richtiger Held. Eine Figur, die sich nicht im Laufe des Romans weiterentwickelt, sterbenslangweilig.

Es gilt, sich den inneren und äußeren Dämonen zu stellen, mit der größten Furcht konfrontiert zu werden und sogar kurz vor dem Ziel noch einmal zu stolpern und sich die Nase blutig zu schlagen. "Aus Erfahrungen wird man klug" betrifft nicht nur uns, sondern auch unsere Figuren.

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